Irgendwas mit Kunst #6

Foto: maxmdy

Musikblogs sind tot – oder nicht? Ich liebe Musik, ich habe es geliebt über Musik zu schreiben und blicke am Ende des Jahres gerne darauf zurück, was ich so gehört habe. Deshalb sammle ich hier die neuen Releases des Monats, die ich viel gehört habe und Musik, die ich für mich diesen Monat wiederentdeckt habe. Außerdem möchte ich hier anderen Formen von Kunst einen Raum geben und so einen kleinen Einblick in das geben, was mich inspiriert. Vielleicht ist es auch was für den ein oder anderen oder einfach nur ein öffentliches kleines Tagebuch ganz alleine für mich.

New heavy rotation

TIMELESS - Kaytranada (Musikvideo)
Producer-Alben sind immer so eine Sache für sich. Die Nerds lieben sie und die anderen sind überfordert, dass man darauf so viele verschiedene Vocal-Artists hört, die alle andere Themen und Vibes haben. „TIMELESS“ von Kaytranada klingt für mich wie ein richtig gut-kuratiertes DJ-Set. Auch deshalb war es für mich das Go-To-Album, wenn ich mal nicht wusste, was ich hören will – und das wird es mit Sicherheit noch für die nächsten Monate bleiben.

Berlin wird dich töten - K.I.Z (Musikvideo)
Diesen Monat erschien das Album „Görlitzer Park“ von K.I.Z. Die Single „Berlin wird dich töten“ haben wir im März beim alljährlichen Frauenkonzert bereits gehört. Damals war ich noch skeptisch, da alle Singles des Albums überraschend ruhig wirkten. Im gesamten Album-Kontext ergibt es Sinn und ist ein ehrliches, reflektiertes Album dem es trotzdem nicht an der üblichen politischen K.I.Z-Message fehlt. „Berlin wird dich töten“ ist dabei eine gute Zusammenfassung von all den Menschen, die nach Berlin ziehen, um vor sich selbst wegzurennen und so viel Hoffnung darin stecken, dass die Stadt sie auffangen wird.

Fake - Yassin, Mädness (Album-Premiere-Video)
Yassin und Mädness haben mit „ISSO“ ein gemeinsames Album gemacht. Von alten Erinnerungen und neuen Ansichten ist alles dabei. Auf dem Song „Fake“ listen sie einige Eigenschaften und Momente auf, in denen sie fake waren und hinterfragen ihre eigene Doppelmoral. In den Texten sagen sie das eine und verhalten sich dann privat doch anders. Im Endeffekt genauso wie man selbst, wenn man der besten Freundin einen Rat gibt und ihn selbst nicht befolgt. Irgendwie ist es schon zu hören, wie sie sich selbst reflektieren, ohne dabei auf Mitleid oder Ähnliches zu hoffen. Aber wer weiß, vielleicht ist auch einfach alles Fake und wir wissen es nicht.

Rediscovered

Sowas von egal - Die Orsons (2019)
„Alle meine Spinnereien sind auf einmal in mei'm Kopf und schreien „Für immer kein'n Schlaf.“ Ich dürfte gar nicht im Bett sein. Deadline auf Deadline auf Deadline.“ Der Tua-Part auf „Sowas von egal“ bin zu 100% Ich in meinen Workaholic-Phasen. Die letzten Monate war ich wieder mal sehr tief in dieser Phase und als ich durch Zufall wieder diesen Song gehört habe, wurde mir das bewusst. Ich konnte mich etwas zu sehr mit diesem Part identifizieren. Davor fiel mir nicht mal auf, dass ich wieder in so einer Phase stecke. Falls es dir auch so geht: Zieh mal die Bremse. Sag „Nein“ und geh eine Runde an die frische Luft. Pass bitte einfach auf dich auf.

Sterbe für Hip Hop - Mädness, Yassin (2014)
Das Majorlabel-Debüt von The Game hat so viele gute Songs, dass ich fast sauer bin, die in den letzten Jahren irgendwie vergessen zu haben. Abgesehen von den Features mit 50 Cent, Eminem, Nate Dogg und Faith Evans sind auch die Solo-Songs zeitlose Classics.

Nettelbeckplatz-Blues - Hiob (2018)
Aus beruflichen Gründen bin ich häufig am Nettelbeckplatz in Berlin-Wedding. Auch hier höre ich jedes Mal Hiob mit seiner Hook im Ohr. Nachdem eine Freundin und ich kurz darauf noch über das Album redeten, wanderte dieser Song wieder in meine Playlist. Wenn ich ehrlich bin, dann fasst dieser Song für mich den Nettelbeckplatz im Sommer perfekt zusammen.


Art-Account

Ich liebe jegliche Form von Kunst und teile meine liebsten Inspirationen auch gerne mit anderen. Deshalb möchte ich jeden Monat etwas vorstellen, was mich inspiriert, motiviert oder fasziniert hat.

„Why We Love Music“ von John Powell

Das Buch war schon lange auf meiner Liste und jetzt konnte ich es endlich zu Ende lesen. Dieses Buch fasst so viel zusammen! Es geht darum, warum uns Musik auf einer emotionalen und körperlichen Ebene so beeinflusst, was das Ganze mit intellektueller Stimulation zu tun hat und ob wir die Musik beeinflussen oder sie uns. Warum filtert unser Gehirn minimale Differenzen raus und warum ist das der Grund, dass ein Orchester überhaupt funktioniert? Ab wann sind diese Differenzen aber für uns hörbar? Welchen Einfluss hat Musik auf unsere mentale Gesundheit und wieso ist sie dafür verantwortlich, dass wir uns zu anderen verbunden fühlen? John Powell ist Wissenschaftler und Musiker und schafft es, all die Studien, die er selbst dazu gelesen hat, verständlich zu vermitteln. Man merkt die Leidenschaft, die er für beide Bereiche hat und ich liebe es. 

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