Irgendwas mit Kunst #2

Foto: maxmdy

Musikblogs sind tot – oder nicht? Ich liebe Musik, ich habe es geliebt über Musik zu schreiben und blicke am Ende des Jahres gerne darauf zurück, was ich so gehört habe. Deshalb sammle ich hier die neuen Releases des Monats, die ich viel gehört habe und Musik, die ich für mich diesen Monat wiederentdeckt habe. Außerdem möchte ich hier anderen Formen von Kunst einen Raum geben und so einen kleinen Einblick in das geben, was mich inspiriert. Vielleicht ist es auch was für den ein oder anderen oder einfach nur ein öffentliches kleines Tagebuch ganz alleine für mich.

New heavy rotation

Schattentape - Dissy (Musikvideo)
Dissy verarbeitet seine Schattenseiten schon seit Jahren immer wieder in seiner Musik. Meistens nutzt er dafür das Alter-Ego Fynn, denn diese Trennung hilft ihm seinen Frust rauszulassen. Dissy ist ein Künstler durch und durch und so ist es klar, dass „Schattentape“ zum Durchhören gedacht ist. Dunkle Beats, verspielte Sounds, dunkle Texte gemischt mit Melancholie und einer gnadenlosen Ehrlichkeit sich selbst gegenüber liefern den perfekten Sound für einen grauen Februar.

WIESO SIE STÜRME NACH MENSCHEN BENENNEN - Vega (Musikvideo)
Der erste Song „WSSNMB“ – der auch den Albumtitel trägt – hat sofort in mir das gleiche Gefühl ausgelöst, wie damals „Lieber bleib ich broke.“ Man kann über Vega sagen, was man möchte, aber er ist der King der Intros und Outros. Das Album „WIESO SIE STÜRME NACH MENSCHEN BENENNEN“ ist wie eine Zeitreise durch die verschiedenen Soundwelten in denen Vega sich die letzten Jahren bewegt hat. Zwischen harten Beats und Pop-Sounds ist alles dabei.

Chop Chop - Jovan (Video-Snippet)
Jovan kommt aus Darmstadt und ist ein Teil der Southside Beleş Boys. Der Song „Chop Chop“ ist laut Spotify erst sein zweites Solo-Release. Doch sein Flow bringt eine Leichtigkeit rüber, so als wäre es bereits der 20. Song, den er raushaut. Auch die Hook blieb mir noch tagelang im Kopf und der Beat gibt mir ein Gefühl von einem Sommer voller Leichtigkeit. Ich bin gespannt auf die weiteren Releases und ob sie mit dem Vibe mithalten können.

Rediscovered

Kleiner Prinz - Dead Dawg (2019)
Schon als die Tour-Absage kam, wusste man: Da ist was Schlimmes passiert. Doch niemand dachte an den Tod eines BHZ-Mitglieds. Dead Dawg alias Pablo Grant starb im Februar im Alter von nur 26 Jahren an einer Thrombose. Seitdem ist seine Musik omnipräsent für mich auf allen möglichen Social Media-Kanälen und alle zeigen, die Songs von ihm, die ihnen am meisten bedeuten.

Grau - Tua (2009)
Wer mich kennt weiß, ich bin großer Tua-Fan, denn jeden Herbst und Winter hole ich das Album „Grau“ raus und genieße die Melancholie, die Schwere und die Sounds. Offenbar passiert das schon seit 15 Jahren (also quasi mein halbes Leben lang). „Grau“ erschien nämlich im Februar 2009 und zählt – nicht nur für mich – zu den wichtigsten Alben des Deutschraps und beeinflusst bis heute noch viele Rapper*innen.

Versager Ohne Zukunft - Kamp One & Whizz Vienna (2013)
Ein weiteres Lieblingsalbum deiner Lieblingsrapper ist „Versager Ohne Zukunft“ von Kamp One & Whizz Vienna. An die originale Platte von 2013 bin ich nie rangekommen, doch hatte im Januar die Chance, die Neuauflage mit neuem Artwork zu kaufen. Das hat dafür gesorgt, dass das Album in den letzten Wochen wieder öfters bei mir lief. Außerdem landete dieses Re-Release sogar auf Platz 7 der Alben-Charts – und wenn wir ehrlich sind, klingt das nicht mehr nach Versager ohne Zukunft, sondern eher nach dem verdienten Erfolg und der lang überfälligen Sichtbarkeit.


Art-Account

Ich liebe jegliche Form von Kunst und teile meine liebsten Accounts auch gerne mit anderen. Deshalb möchte ich jeden Monat einen Account vorstellen, der mich inspiriert, motiviert oder fasziniert hat. 

Ich liebe Tattoos jeglicher Art. Ich bin fasziniert von verschiedenen Stilen, der Art, wie Leute zum Tätowieren kamen und davon, wie sie ihre Ideen umsetzen. Deshalb möchte ich euch drei Tätowiererinnen vorstellen.

Vantablack (Instagram)

Michelle’s Arbeiten kenne ich noch aus der Zeit, als ich selbst in Stuttgart lebte. Da ich ihre Tattoos mochte, sie meine Fotos und wir beide Hip Hop, kamen wir in Kontakt und freundeten uns an. Doch erst als wir beide in Berlin lebten, stach sie mir einige meiner Tattoos. Ich liebe es mit ihr über Ideen rumzuspinnen und bin fasziniert davon mit wie clean sie ihre düsteren Motive unter die Haut ihrer Kund*innen bringt. Wenn sie nicht wieder im Schwabenland wohnen würde, dann wäre ich schon deutlich mehr tätowiert als ich es jetzt bin.


Xuli/Xunami (Instagram)

Auf die Arbeiten von Xuli bin ich über Instagram aufmerksam geworden. Ich glaube schon lange bevor sie tätowiert hat. Xuli ist eine Künstlerin durch und durch. Von Illustrationen, Cover-Artworks, Vasen, Klamotten bis zu kompletten Wänden – sie kann alles! Ihren roughen Xuli-Stil erkennt man direkt und das ist ihr Alleinstellungsmerkmal. Ich liebe Künstler*innen, die verschiedene Kanäle für ihre Kunst haben und es trotzdem schaffen, alles irgendwie zusammenzubringen. Xuli schafft genau das.


$OFTGHETTO (Instagram)

Man sieht den Motiven von $OFTGHETTO an, dass sie zu 100% aus dem Hip Hop kommt. Die Graffiti-Referenzen gepaart mit Glücksbärchis und Power Puff Girls sind die perfekte Mischung aus soft und ghetto. Abgesehen davon hat sie sich bereits einen Namen in der Rap-Welt gemacht und unter anderem Shirts für AOB gestaltet, Bangs das Tattoo für sein Lippe-Cover gestochen und war mit Antifuchs, LUVRE47 und OG Keemo auf Tour.

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